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Papierspitzen – geniale kleine Helfer bei Wurzelbehandlungen

Geschrieben von Alice Kurz | 22.06.22 11:22

Kein Zahnersatz ist so schön wie das Original – daran gibt es keinen Zweifel. Daher ist dein klares Ziel in der Endodontie: Den natürlichen Zahn erhalten. Bei der Beseitigung von Wurzelkanalentzündungen kommen Papierspitzen ins Spiel.

Wenn die Wurzel bereits erkrankt ist

Bei der sogenannten Pulpitis handelt es sich um eine akute oder chronische Entzündung der Pulpa oder des Parodonts. Ein Prozess, der für Patient:innen oft mit starken Schmerzen sowie einem meist schon längeren Leidensweg verbunden ist.

Für die fachgerechte Behandlung von Wurzelkanalentzündungen stehen dir vielfältige Techniken, Handinstrumente sowie maschinell betriebene Aufbereitungsgeräte zur Verfügung. Die klaren Ziele sind die Beseitigung des gesamten durch Bakterien erkrankten Gewebes des betroffenen Wurzelkanalsystems und dessen anschließender hermetischer Versiegelung.

Neben all den maschinell betriebenen Instrumenten stehen bei einer Wurzelbehandlung auch weniger beachtete Helferlein zum Einsatz bereitdie Papierspitzen!


Papierspitzen sollten in deinem Lager nicht fehlen, denn sie unterstützen dich bei der nächsten Wurzelbehandlung | Quelle: -Natali _ Mis, shutterstock.com


Vorteile von Papierspitzen

Sterile Papierspitzen werden aus saugfähigem Papier hergestellt und eignen sich aufgrund ihrer sich verjüngenden Form hervorragend, um die feinen Wurzelkanäle nach der Behandlung und Aufbereitung wieder zu trocknen und sie anschließend gründlich zu verschließen.

Stellst du fest, dass der Entzündungsherd nicht während nur eines Termins beseitigt werden kann, besteht die Möglichkeit, die antimikrobielle Therapie durch eine mehrtägige Medikamenteneinlage mit beispielsweise Chlorhexidin  fortzuführen.

Dazu wird die Papierspitze einfach als Trägerobjekt für das gewünschten Medikament genutzt und für ein paar Tage im Wurzelkanal fixiert.


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Wurzelbehandlung mit Papierspitzen: Vorgehen im Detail

Nach der Aufbereitung des Wurzelkanales wird dieser zunächst desinfiziert, gespült und gereinigt. Anschließend werden die feinen Papierspitzen so lange in die einzelnen Kanäle eingeführt, bis diese komplett trocken sind.

Da nicht alle Wurzelkanäle über identische Längen und Durchmesser verfügen, stehen die Papierspitzen in verschiedenen Konizitäten und Stärken zur Verfügung. Die unterschiedlichen Stärken sind nach ISO-Standard aufgebaut, farbcodiert und sortiert.

Die Papierspitzen selbst sind steif und sehr straff gerollt, gewähren jedoch gleichzeitig eine hohe Flexibilität, sodass damit selbst abgewinkelte Wurzelspitzen bis zum Apex erreicht, getrocknet und/oder mit Medikamenten versorgt werden können.



Papierspitzen sind vielfältig einsetzbar, u. a. auch in der Prophylaxe | Quelle: BalanceFormCreative, shutterstock.com

Parodontal- und Prophylaxebehandlung 

Papierspitzen eignen sich auch hervorragend zur Probenentnahme und Keimbestimmung oder -kontrolle bei einer Parodontal- oder Prophylaxebehandlung. Dazu schiebst du die Papierspitzen einfach in die Zahntasche, legst sie anschließend in eine Applikator-Lösung und schickst sie dann zur Auswertung ins Labor.

 

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