Digitale Zukunft: Interview mit Dr. Ariane Schmidt
Als sich Dr. Schmidt 2005 niederließ, stand ein Thema im Fokus: eine Praxisführung, die sie so digital wie möglich gestalten wollte. Waren digitale Tools damals noch überschaubar, ist der Anbietermarkt inzwischen deutlich komplexer und zum Teil schwer zu überblicken. In ihrem Gastbeitrag gibt sie Tipps zur Auswahl passender digitaler Helferlein.
Frau Dr. Ariane Schmidt ist Inhaberin einer Praxis mit breitem Behandlungsspektrum in Haltern am See. In den letzten Jahren hat sie ihre Praxis komplett digitalisiert und arbeitet am liebsten mit cloudbasierten Lösungen. Sie ist zudem als Referentin für digitale Workflows tätig.
Praxisstruktur – was habe ich und was brauche ich?
In den letzten Jahren hat die Digitalisierung alle Bereiche der Zahnmedizin mit sämtlichen denkbaren Unterstützungen für sich eingenommen. Man verliert nun schnell den Überblick zwischen den Dingen,
- die wirklich sein müssen,
- denen, die einem das Leben erleichtern,
- und denen, die man gerne nutzen will, weil sie ins Konzept passen und Therapien verbessern.
Es hilft also, sich Gedanken darüber zu machen, wo man warum und wie anfangen soll.
Digitales PVS
Bringen wir Struktur in das breite Feld der Digitalisierung, indem wir uns die Bereiche der Praxis einmal genauer anschauen.
Rund um die Dokumentation, die Patientenkartei und die GKV-verwandten Themen der Genehmigungs- und Abrechnungsverfahren steht das Praxisverwaltungssystem. Es umfasst die Themen der ePA seit 2021, der eAU sowie des EBZ (seit 2023) und des E-Rezepts (2024). Diese Dinge sind verpflichtend in der GKV Praxis.
Die Karteiführung ist zudem eng mit dem Terminmanagement verknüpft. Hier ist eine digitale Lösung einfach und erleichtert das Management der Patient:innen. Nachfragen wie „Wann habe ich eigentlich meinen Termin?“ lassen sich schnell und unkompliziert beantworten.
Weitere Fragen, die sich rund um das digitale Terminmanagement oft stellen, sind dann:
- Kann mein PVS die Online-Terminvergabe?
- Brauche ich dies für meine Patient:innen?
- Erleichtert es meine Rezeption?
- Kann mein PVS die Online-Terminvergabe? Brauche ich dies für meine Patient:innen und oder erleichtert es meine Rezeption?
Digitalisierung kann Zahnärzt:innen helfen, mehr Zeit für die Behandlung ihrer Patient:innen aufzuwenden. | Quelle: Andrey_Popov, shutterstock.com
Weitere Bereiche, die sich für Digitalisierung eignen
Es gibt in der Zahnarztpraxis zudem auch diese Bereiche, die sich (zum Teil) digitalisieren lassen:
- Hygiene
- Materialbestellung und -verwaltung
- Diagnostik
- Therapie
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Hauptsache digital?
Es haben sich immer mehr Softwareunternehmen auf den Weg gemacht, uns das Leben in der Zahnarztpraxis, insbesondere in Zeiten des Fachkräftemangels, zu erleichtern.
Da gibt es z. B. Softwarelösungen, die Anamnesen zum Patienten „bringen“, damit diese daheim bereits ausgefüllt werden können. Diese sind meist kombiniert mit weiteren Patienten-Aufklärungstools oder auch mit Erleichterungen für den Kostenvoranschlag.
Diese Dinge sind häufig auch bereits ganz oder teilweise im PVS abgebildet. Hier lohnt sich also ein genauer Blick auf das, was die eigene Software bereits kann: Deckt die Funktion meines PVS alles zufriedenstellend ab, was ich in diesem Bereich digitalisieren will, oder lohnt sich eine Doppelung durch ein weiteres Programm?
Denn zu viel ist auch keine Lösung, das verwirrt im Zweifel nur und überfordert die oft wenigen Mitarbeitenden.