Nachhaltigkeit im MVZ CurvaDent: Ein Vorbild für die Zukunft der Zahnarztpraxen
2023 wurde das MVZ CurvaDent als Grüne Praxis des Jahres ausgezeichnet. Im Interview erklärt Heidi Otto, Geschäftsführerin der Praxis, wie sie den Wandel hin zu einer Zahnarztpraxis mit starkem Fokus auf Nachhaltigkeit geschafft haben.
Das MVZ CurvaDent GmbH ist ein großer zahnärztlicher Versorger mit breitem Behandlungsspektrum in Hafenlohr und nutzt seit 2016 Wawibox Pro zur digitalen Materialverwaltung. Im ersten Teil des Interviews hat Heidi Otto uns bereits Einblicke gegeben, wie die digitale Materialverwaltung den Arbeitsalltag im MVZ CurvaDent nicht nur erleichtert und effizienter gestaltet, sondern bei der Größe der Praxis gar nicht mehr wegzudenken ist.
Die Zahnarztpraxis wurde 2004 von Dr. Axel Otto im Ortskern von Hafenlohr gegründet. Schnell wurde der Platz zu klein, sodass er 2007 eine Fläche suchte, um das erste Gebäude für die Praxis, die 2016 zur MVZ CurvaDent GmbH wurde, zu bauen. 2018 kam eine Erweiterung hinzu. Heute hat CurvaDent dreizehn Behandlungszimmer, einen OP-Bereich für größere zahnchirurgische Eingriffe, einen separaten Kinderbereich und einen separaten Bereich für die Prophylaxe. Durchschnittlich 100 Termine finden täglich statt. Angeschlossen ist zudem auch ein eigenes Dentallabor.
Heidi Otto stammt ursprünglich aus der Modebranche. Seit vier Jahren ist sie jedoch Teil von CurvaDent und hat die Geschäftsführung, gemeinsam mit ihrem Mann Dr. Axel Otto, übernommen.
Heidi Otto, Geschäftsführerin der MVZ CurvaDent GmbH, im Interview mit Wawibox; Quelle: MVZ CurvaDent GmbH
Wawibox: Nachhaltigkeit zeichnet Ihre Praxis sehr aus. Sie sind 2023 zur Grünen Praxis des Jahres ausgezeichnet worden. Wie haben Sie den Weg zu einer nachhaltigen Zahnarztpraxis begonnen?
Heidi Otto: Das war ein langer Prozess. Gestartet haben wir im Jahr 2007, als der erste Bau der Praxis fertig war. Da war mein Mann, Dr. Axel Otto, entsetzt über die Müllberge, die wir jeden Tag produzierten. Das war in der kleineren Praxis noch nicht ganz so auffällig, wurde mit der Zeit aber immer sichtbarer. Das war eigentlich die Initialzündung um zu sagen “Okay, da müssen wir etwas ändern.” So kam es, dass er schon früh Dinge geändert hat, wie zum Beispiel die Umstellung auf LED Lampen. Dann haben wir begonnen, uns konkreter mit Nachhaltigkeit in der Zahnarztpraxis zu befassen, und schließlich wurde 2016 das Green Team gegründet. Ab dann ging es immer weiter.
Wawibox: Können Sie mir und den Leser:innen das Green Team kurz erklären?
Heidi Otto: Wir haben bei CurvaDent verschiedene Arbeitsgruppen für alle möglichen Bereiche und Projekte, zum Beispiel auch ein OP-Team oder ein Team für unseren Kinderbereich. Es können sich je nach Bedarf immer wieder neue Arbeitsgruppen bilden. Es gibt Arbeitsgruppen, die dauerhaft bestehen, wie das Green Team. Das haben wir damals gegründet, um Mitarbeitende einzubinden, die Interesse und Freude daran haben, sich mit Nachhaltigkeit in unserer Praxis auseinanderzusetzen. Es gibt das Green Team seit acht Jahren, immer wieder mal mit unterschiedlichen Besetzungen. Die Mitarbeitenden können sich freiwillig für die Arbeitsgruppen melden, an denen sie Interesse haben.
Am Anfang ging es erst einmal darum, die großen Themen anzugehen, Ideen zu entwickeln und alles umzusetzen. Heute ist das Green Team auch sehr viel dafür da, Nachhaltigkeit im Rest des Teams einzubringen und einen Blick auf die Umsetzung der Maßnahmen durch das gesamte Praxisteam zu haben. Sie weisen zum Beispiel auch mal auf die Mülltrennung hin, integrieren neue Mitarbeitende und bringen ihnen das nahe. Alle Ideen, die neu aufkommen, werden im Green Team besprochen und verifiziert. Wir versuchen immer, uns weiterzuentwickeln.
Heidi Otto: Das sind immer so sieben, acht Mitarbeitende, der Andrang ist schon da. Wir schauen aber auch, dass jede Arbeitsgruppe einigermaßen gleichmäßig verteilt ist von der Anteilnahme. Es sollte eine sinnvolle Größe sein, sodass man wirklich auch effektiv arbeiten kann.
Wawibox: Was waren damals die ersten Maßnahmen, die durch das Green Team erarbeitet und umgesetzt wurden?
Heidi Otto: Eines der ersten großen Themen war die komplette Beleuchtung, die Umstellung auf LEDs. Das war ein ganz großer Faktor. Und auch mit Mundspülbechern haben wir uns sehr früh befasst. Diese haben bei uns einen wahnsinnig hohen Verbrauch – mindestens einen pro Patient:in. Die haben wir dann von Plastik auf biologisch abbaubare Pappbecher umgestellt. In der Behandlung benutzen wir zudem sterilisierbare Mundspülbecher aus Edelstahl. Und wir haben jetzt diese Einmalzahnbürsten für Patient:innen, die ja auch sonst immer weggeschmissen werden und aus Plastik sind, durch Bambus-Zahnbürsten ersetzt. Wir geben sie Patient:innen mit nach Hause und sagen ihnen, dass sie diese nochmal verwenden.
Luftbild des MVZ CurvaDent GmbH in Hafenlohr; Quelle: MVZ CurvaDent GmbH
Wawibox: Wenn man sich überlegt, wie viele Becher da am Tag im Umlauf sind bei Ihrer Praxisgröße, hat das sicher einen großen Unterschied gemacht?
Heidi Otto: Ja, wir haben im Durchschnitt 100 Termine pro Tag, also mindestens 100 Becher.
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Wawibox: Warum ist aus Ihrer Sicht Nachhaltigkeit für die Zahnarztpraxis so wichtig? Sie könnten ja auch sagen “Warum wir?" "Vielleicht sollte man erstmal noch in anderen Bereichen schauen, dass andere den ersten Schritt machen.” Also, warum die Zahnarztpraxis?
Heidi Otto: Ja, warum nicht? Wir sehen es so: Es ist wichtig, dass jeder versucht, zu dem Thema etwas beizutragen. Ob privat oder beruflich, das ist ja egal. Ich glaube, jeder Mensch sollte sich irgendwie damit auseinandersetzen und versuchen, sich mit seinen Möglichkeiten einzubringen. Es ist ja egal, wie. Sehr viele kleine Schritte machen in der Summe auch einen großen Unterschied. Ich verstehe es schon, dass viele denken “Ich habe nicht den großen Hebel” oder dann auf andere schauen und sagen “Die anderen sollen zuerst anfangen”. Aber das bringt uns ja nicht weiter. Wir können nur bei uns selbst anfangen. Und jeder kann nur in seinem Bereich selbst etwas tun. Gerade auch wir im medizinischen Bereich, weil wir sehr viele Einmalprodukte im Einsatz haben und damit viel Müll produzieren. Da sollte man sich einfach Gedanken machen, was man verändern kann.
Wawibox: Ich kann mir vorstellen, dass viele Praxen sich einfach überfordert fühlen und gar nicht wissen, wo sie anfangen sollen. Man muss sehr aufpassen, dass man nicht in dem Versuch, etwas Gutes zu tun, bei Greenwashing-Produkten landet. Das ist leider oft nicht transparent genug. Hinzu kommt, dass es unglaublich viel gibt, das man gleichzeitig umsetzen kann. Und es ist schwierig, den richtigen Startpunkt zu finden. Haben Sie einen Tipp? Wie priorisieren Sie, welche Maßnahmen Sie umsetzen?
Heidi Otto: Es gibt immer wieder neue Ansätze und Ideen. Aber natürlich ist die große Herausforderung, abzuwägen: Was macht mehr Sinn? Nutze ich etwas, das vielleicht länger haltbar ist, was aber wieder aufbereitet und sterilisiert werden muss? Oder nutze ich doch das Einmalprodukt, dafür aber aus einem nachhaltigen Rohstoff? Man muss auch die Energieaufwendung und die Herkunft der Energie im Blick behalten. Wir haben zum Beispiel das Thema Spritzschutz für Patient:innen besprochen. Das ist bei uns im Moment ein Einmalprodukt aus Papier. Wenn wir das für alle Patient:innen aus Stoff hätten, die wir dann aber sterilisieren müssen, ist das ein energetischer Aufwand, der dann doch nicht im Verhältnis steht. Und so muss man immer wieder abwägen, was auch handhabbar ist. Auch Kosten spielen eine Rolle.
Wir versuchen über Wawibox so einzukaufen, dass wir idealerweise Lieferanten aus dem Umkreis haben und eben nicht bei Produzenten in Oversea einkaufen. Aber das ist nicht immer möglich. Ich glaube, allein das Bewusstsein mal zu haben und zu sagen, “Hey, das könnte ich vielleicht auch anders machen”, das ist wichtig.
Und als Tipp zum Start für andere würde ich immer sagen, dass das eine große Thema Digitalisierung ist. Und das andere, was jeder wirklich sofort morgen machen kann, ist die korrekte Mülltrennung. Das ist auch bei vielen noch nicht verankert. Ob man schon darauf achtet oder nicht, ist meist auch davon abhängig, wie man es beigebracht bekommen hat. Für mich war das immer selbstverständlich, weil wir das zu Hause schon so gemacht haben. Aber das ist nicht für jeden so. Und deshalb ist das etwas, womit jeder direkt und ohne Kosten anfangen kann. Wir haben auch bei uns im Sozialraum eine Anleitung aufgehängt, in welchem Müllcontainer was entsorgt werden muss. Das hilft auf jeden Fall.
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Wawibox: Sowohl für die Umsetzung von Nachhaltigkeit als auch für eine funktionierende digitale Materialverwaltung braucht man sein Team zur Unterstützung. Ich kann mir vorstellen, dass bei beiden Themen die Mitarbeitenden sich manchmal denken ”Jetzt muss ich noch ein weiteres Thema beachten.” Wie haben Sie Ihr Team davon überzeugt, da mitzumachen?
Heidi Otto: Ein wichtiger Faktor ist bei allem, was man umsetzt, immer die Mitarbeitenden auch einzubeziehen. Das versuchen wir über Arbeitsgruppen wie das Green Team, die wir dann je nach Themen auch immer wieder mal neu gestalten. Somit hat man einen Teil des Teams schon an Bord und die haben auch wieder einen Einfluss auf den Rest.
Aber grundsätzlich weiß jeder von sich selbst, dass man bei Veränderung eine Weile braucht, bis eine neue Routine entsteht. Die Geduld muss man dann auch mit seinem Team aufbringen. Wir haben auch das Thema Mülltrennung sehr oft besprochen. Heute funktioniert es wirklich gut, aber es braucht einfach Zeit. Der neue Prozess muss in den Köpfen verankert werden und das geht nicht von heute auf morgen. Wobei ich sagen muss, dass unser Team das wirklich toll macht und da sehr aufgeschlossen ist. Die sind das natürlich auch schon von Anfang an gewohnt, dass sich regelmäßig etwas ändert.
Wawibox: Bekommen Ihre Patient:innen das mit, dass Sie in der Praxis Wert auf Nachhaltigkeit legen? Und wenn ja, wie kommt das Ganze bei den Patient:innen an?
Heidi Otto: Inzwischen bekommen die Patient:innen das mit, ja. Wir haben es nie beworben oder nach außen getragen, weil es eigentlich immer ein intern wichtiges Thema war. Aber durch die Grüne Praxis und den Award, den wir 2023 erhalten haben, hatten wir die Aufmerksamkeit von der lokalen Presse und so ist das mehr an die Öffentlichkeit gelangt. Wir merken jetzt aber schon, dass bei den Patient:innen großes Interesse vorhanden ist und das Thema immer wichtiger wird. Die Patient:innen, die das mitbekommen, sprechen uns auch darauf an. Die finden das wirklich gut und freuen sich, dass wir uns engagieren.
Blick in das MVZ CurvaDent GmbH in Hafenlohr; Quelle: MVZ CurvaDent GmbH
Wawibox: Sind auch schon andere Zahnarztpraxen auf Sie zugekommen und haben Sie auf das Thema Nachhaltigkeit angesprochen, vielleicht auch um Rat gefragt?
Heidi Otto: Praxen aus dem Bekanntenkreis haben uns auf jeden Fall darauf angesprochen und sich mit uns ausgetauscht. Und die Maßnahmen, die wir für mehr Nachhaltigkeit in unserer Zahnarztpraxis umgesetzt haben, sind auch kein Geheimnis. Wir teilen unsere Erfahrungen gerne mit anderen. Wir freuen uns auch über jede Praxis, die etwas macht, was wir vielleicht noch nicht machen. Von so einem Austausch untereinander können wir alle nur profitieren.
Wawibox: Sie haben vorhin bereits Digitalisierung als wichtigen Faktor für Nachhaltigkeit genannt. Können Sie näher darauf eingehen?
Heidi Otto: Das ist für uns einer der Haupthebel. Man muss nur einmal selbst in eine Arztpraxis gehen oder in ein Krankenhaus. Ich kann nirgends die Anamnese digital ausfüllen, sondern bekomme einen Zettel. Danach wird es wieder eingescannt, damit es digitalisiert ist. Es gibt auch Situationen, in denen man etwas ausgedruckt mitgeben muss. Wobei wir so oft wie möglich den Patient:innen das Infomaterial per E-Mail zuschicken. Bei uns ist es wirklich sehr etabliert, auch intern im Team, dass wir alles digital machen.
Wawibox: Es gibt ja inzwischen wirklich viele tolle Unternehmen in der Dentalbranche, die digitale Lösungen für die Zahnarztpraxis anbieten. Wir bekommen da durch unsere Dental Nights immer wieder mit, wie die Möglichkeiten immer vielfältiger werden. Es gibt ja sogar für die Aufklärung von Patient:innen und für Themen wie digitale Prävention tolle Lösungen?
Heidi Otto: Das ist auch einfach eine Frage von Gewohnheit. Wenn man anfängt, sich mit Digitalisierung auseinanderzusetzen, kommt man auf gute Ideen. Es gibt immer wieder Ideen bei uns, wo wir erst denken, dass die Umsetzung nicht möglich ist. Und dann finden wir doch einen Weg, wie wir das Problem digital lösen können. Das geht fast immer, außer man braucht eine Originalunterschrift.
Vieles ist inzwischen nicht nur nachhaltiger durch Digitalisierung, sondern auch für Patient:innen einfach angenehmer. Wenn sie eben nicht im Wartezimmer noch den Anmeldebogen ausfüllen müssen und unter Zeitdruck stehen, sondern das zum Beispiel schon vorher in Ruhe zu Hause machen können, gerade auch Neupatient:innen. Unsere Erfahrung zeigt auch, dass die Bedenken, man könne älteren Patient:innen kein iPad in die Hand drücken, gar nicht stimmen. Natürlich gibt es manche, die tun sich damit schwerer, da helfen wir dann und machen das mit den Patient:innen. Aber der Großteil, egal ob 80 oder 20 Jahre alt, kann damit umgehen.
Wawibox: Welche weiteren Schritte planen Sie jetzt, um noch nachhaltiger zu werden in der Praxis?
Heidi Otto: Wir haben seit letztem Herbst eine Photovoltaikanlage, um möglichst viel Strom nachhaltig zu produzieren. Das ist im Sommer besonders spannend und auch effektiv. Dank einer Schnellladesäule können alle bei uns Strom tanken, der zu 100 % aus erneuerbaren Energien stammt. Das andere Thema ist natürlich, einfach weiter zu machen und das Thema weiter im Team zu verankern. Wichtig ist aus meiner Sicht auch die Zusammenarbeit mit der Industrie. Da hoffe ich, dass sich durch die wachsende Präsenz des Themas Nachhaltigkeit noch mehr tut. Es wäre super, wenn sich mehr Zahnarztpraxen zusammen tun würden. Ich hoffe, dass wir da weitere Schritte gehen können. Das fängt beim Verpackungsmaterial an, durch recyclebare Möglichkeiten einen Kreislauf zu schaffen, und geht bis hin zu den Produktionsstätten. Auch das Thema Zertifizierung – es wäre toll, wenn da irgendwann mal etwas in der Branche vorhanden wäre.
Wawibox: Das stimmt, leider ist die Zertifizierung nachhaltiger Produkte gar nicht so leicht umzusetzen. Gerade auch, weil Nachhaltigkeit so viele Aspekte hat. Das beginnt ja schon bei der Frage, wie man Nachhaltigkeit überhaupt definiert.
Heidi Otto: Ja, genau, das ist ein so breit gefächertes Thema. Das eine ist Klimaschutz, das andere sind aber nachhaltige Lieferketten, Produktionsbedingungen, und natürlich auch das ganze Thema soziale Gerechtigkeit und so weiter. Da muss man sich auch fokussieren und einen Schwerpunkt legen. Ansonsten weiß man nicht, wo man anfangen soll, und ist schnell komplett überfordert.
Wawibox: Welche Tipps haben Sie für eine Zahnarztpraxis, die jetzt anfangen möchte, nachhaltig zu handeln?
Heidi Otto: Ich sehe definitiv das Thema Digitalisierung ganz vorne. Wenn man anfängt, sich damit zu beschäftigen, merkt man eigentlich erst, wie viel man machen kann. Einfach mal z. B. den Anamnesebogen nicht mehr drucken, sondern Patient:innen digital zur Verfügung stellen. Natürlich braucht man eine zuverlässige Praxismanagement-Software, aber ich glaube, das haben inzwischen alle. Und ab dem Moment kann man auch sofort anfangen, digital zu arbeiten.
Wawibox: Wenn wir schon beim Thema Digitalisierung sind: Gibt es für Sie einen Zusammenhang zwischen unserer digitalen Materialverwaltung Wawibox Pro und mehr Nachhaltigkeit in Ihrer Praxis?
Heidi Otto: Wir haben auf jeden Fall deutlich weniger Produkte, die verfallen, und durch den Warenkorb-Optimierer auch nicht so viele einzelne Lieferungen. Außerdem sparen wir Papier. Es gibt noch genügend Praxen, die ihre Bestellungen und Lagerverwaltung tatsächlich über Zettel lösen. Da schreiben sie alles auf und machen Strichlisten.
Ein wichtiger Punkt, auch wenn er mühselig ist, ist der digitale Rechnungsversand. Es gibt immer noch viele Lieferanten, die eine postalische Rechnung schicken. Wir haben 99,9 % unserer Rechnungen digitalisiert. Es ist auch erstaunlich, wie viel Werbematerial immer noch jeden Tag ankommt. Als ich vor vier Jahren hier angefangen habe, hatte ich jeden Tag einen Stapel, der direkt im Papiermüll gelandet ist. Ich mache mir die Mühe und schreibe diese Lieferanten alle an, dass wir das eben nicht mehr möchten und das hat sich wirklich minimiert.
Ich verstehe nicht, dass manche noch so dicke Kataloge drucken, weil man sowieso online bestellt. Es ist auch viel einfacher, als sich durch dicke Kataloge zu wälzen. Wir schreiben jeden an, dass wir das nicht haben wollen, weil uns Nachhaltigkeit wichtig ist, und bitten einfach darum, uns nichts mehr zu schicken.
Wir bedanken uns herzlich bei Heidi Otto für das Interview und die spannenden und authentischen Einblicke Hinter die Kulissen des MVZs. Für Informationen zu Team und Praxis lohnt sich ein Blick auf die Webseite: curvadent.de